Erholung mit Hindernissen

FLASHREPORT Nr. 3 / 2020

Die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden das Wachstum der Weltwirtschaft noch einige Zeit hemmen. Daran ändern auch die gross­zü­gi­gen, flan­kie­ren­den staat­li­chen Hilfspakete wenig. Dass diese unwei­ger­lich zu einer massi­ven Zunahme der Staatsverschuldung führen, berei­tet aktu­ell dank histo­risch tiefer Schuldzinsen kaum Kopfzerbrechen. Schliesslich ist der Zinsendienst in vielen Haushaltbudgets vergleichs­weise leicht zu tragen. Und soll­ten sich die Anleger nicht mehr an die Staatspapiere heran­wa­gen, so werden die Zentralbanken diese Funktion freund­li­cher­weise übernehmen.

Die ameri­ka­ni­sche Notenbank FED hat zur weite­ren Unterstützung der Binnenwirtschaft ange­kün­digt, neu ein durch­schnitt­li­ches Mehrjahresinflationsziel von 2% anzu­pei­len. Diese Strategie bringt sowohl bei einer Über- als auch einer Unterschreitung der Zielgrösse zusätz­li­chen Handlungsspielraum und wurde von den Anlegern entspre­chend wohl­wol­lend zur Kenntnis genommen.

Faktor US Wahlen

Die Präsidentschaftswahlen in den USA sind für den 3. November vorge­se­hen. Sollte der amtie­rende Präsident die Wahlen entge­gen aktu­el­ler Prognosen gewin­nen, werden die Finanzmärkte unse­rer Einschätzung nach eher neutral bis posi­tiv reagieren.

Sollten die Demokraten rund um Joe Biden die Nase vorn haben, stehen den Finanzmärkten unru­hige Zeiten bevor. Einerseits werden zwar die aussen­po­li­ti­schen Brandherde neu verhan­delt, ande­rer­seits wäre jedoch mit Steuererhöhungen für Unternehmen sowie erheb­li­chen partei­po­li­ti­schen Spannungen zu rechnen.

Am wahr­schein­lich­sten scheint uns ein knap­per Wahlausgang mit anschlie­ssen­den Zweifeln an der recht­mä­ssi­gen Auswertung, gefolgt von einer Phase grosser Verunsicherung. Ein Szenario, welches die Finanzmärkte bela­sten würde.

Tech-Mania

Innerhalb den USA ist die Hausse an den Aktienmärkten weit­ge­hend auf den stei­len Kursanstieg einer klei­nen Gruppe von Mega-Caps zurück­zu­füh­ren, nament­lich Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Google/Alphabet aus dem Sektor Technologie.

Der folgende Chart unter­streicht die enorme rela­tive Stärke (Outperformance) des tech­no­lo­gie­la­sti­gen Nasdaq 100 Index gegen­über dem brei­ter gefä­cher­ten S&P 500 Index, insbe­son­dere in Bezug auf die expo­nen­ti­elle Entwicklung während der letz­ten Monate. Eine Formation, welche für einen tempo­rä­ren Ausstieg aus diesem Sektor spricht.

In beiden Indizes nimmt der Technologie-Sektor mit 55% (Nasdaq 100) respek­tive 31% (S&P 500) das grösste Gewicht ein.

Taktische Anlageallokation Livalor

Mit der schritt­wei­sen Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit erholte sich der Aktienmarkt mass­geb­lich. Ein Blick auf den Ursprung der Hausse verrät, dass wachs­tums­starke Titel aus den Bereichen Technologie und Biotechnologie die Basis bilden. Die Bewertungslücken im Vergleich zu Zyklikern und dem verar­bei­ten­den Gewerbe haben sich ausgeweitet.

Kurzfristig hegen wir gewisse Bedenken in Bezug auf die Nachhaltigkeit der wirt­schaft­li­chen Erholung, da die Endnachfrage noch erheb­lich hinter der Vor-Corona-Zeit nach­hinkt. Aber auch neuer­lich stei­gende Infektionszahlen bzw. die poten­zi­ell daraus resul­tie­ren­den Massnahmen drücken auf die Stimmung.

Trotz unse­rer Erwartung einer vola­ti­len Kursentwicklung halten wir, mit Sicht auf zwölf Monate, an unse­rer Zielallokation fest.

Unsere voraus­schau­en­den takti­schen Entscheidungen während den turbu­len­ten Marktphasen wurden mit einer markan­ten Outperformance rela­tiv zu vielen Mitbewerbern belohnt.

  • Geldmarkt
    Im Vergleich zur Strategie halten wir eine höhere Gewichtung, welche für inter­es­sante Anlagemöglichkeiten bereit steht.
  • Anleihen
    Wir favo­ri­sie­ren weiter­hin gute Schuldner, blei­ben in dieser Anlageklasse unter­ge­wich­tet und fahren eine kurze Duration im Vergleich zur Strategie.
  • Aktien
    Wir halten aktu­ell an der dyna­misch-oppor­tu­ni­sti­schen Vorgehensweise fest und befin­den uns markt­ab­hän­gig zwischen neutra­ler Positionierung und leich­ter Übergewichtung.
  • Alternative Anlagen
    Unser star­kes Engagement in Gold haben wir redu­ziert und die Gewinne bei Unzenpreisen um USD 2‘000/Unze reali­siert. Mit einem währungs­ge­si­cher­ten Direktengagement sowie kapi­tal­ge­schütz­ten Goldstrukturen parti­zi­pie­ren wir jedoch weiter­hin an einer allfäl­li­gen Fortsetzung der Goldhausse.

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