Folgen der US-Wahl für die Weltwirtschaft

FLASHREPORT Nr. 4 / 2024

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im September den Leitzins um 0.25% auf 1.00% gesenkt. Im Oktober fiel die Inflation auf 0.60%, was auf eine gedämpfte Preis-dyna­mik hindeu­tet. Die Märkte erwar­ten nun eine weitere Zinssenkung auf 0.75% anläss­lich der kommen­den geld­po­li­ti­schen Sitzung der SNB am 12. Dezember 2024.

Die Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus wird tief­grei­fende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die globale Handelslandschaft haben. Befreit von den poli­ti­schen Zwängen einer erneu­ten Wahl kann Trump seine protek­tio­ni­sti­sche Handelspolitik mit erhöh­ter Intensität verfol­gen. Die repu­bli­ka­ni­sche Mehrheit im Kongress verschafft ihm eine weit­ge­hende Handlungsfreiheit, Zölle und handels­po­li­ti­sche Massnahmen umzu­set­zen, ohne auf nennens­werte poli­ti­sche Widerstände zu stossen. Trumps Fokus liegt auf der Stärkung der heimi­schen Industrie und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Die damit verbun­de­nen Risiken dürfen jedoch nicht unter­schätzt werden. Kurzfristig könn­ten US-Unternehmen von den protek­tio­ni­sti­schen Massnahmen profi­tie­ren. Langfristig besteht jedoch die Gefahr stei­gen­der Preise und somit auch Inflation, die die Kaufkraft der Konsumenten schwä­chen und das Wirtschaftswachstum brem­sen könnte.

Global betrach­tet, verschärft sich vor allem der Wettbewerb zwischen den USA und China. Der Technologiekonflikt, gepaart mit verstärk­ten Handelsbeschränkungen, könnte zu einem Handelskrieg eska­lie­ren, was die globale wirt­schaft­li­che Integration weiter gefähr­den würde. In diesem geopo­li­ti­schen Spannungsfeld spielt Europa eine zuneh­mend unter­ge­ord­nete Rolle. Die fehlende Präsenz führen­der Technologiekonzerne und die gerin­ge­ren mili­tä­ri­schen Kapazitäten im Vergleich zu den USA und China verschär­fen die Situation. Zudem bela­stet die hohe Energiekostenstruktur, beson­ders in Deutschland, die Wettbewerbsfähigkeit euro­päi­scher Unternehmen und beschleu­nigt die Deindustrialisierung in Schlüsselbranchen. Die Strompreise in Europa liegen deut­lich über denen in den USA und China, was zusätz­li­che Herausforderungen für Unternehmen und Haushalte mit sich bringt.

Deutsche Automobilhersteller sehen sich in China einem wach­sen­den Wettbewerbsdruck ausge­setzt, da lokale Unternehmen, insbe­son­dere im Bereich der Elektrofahrzeuge, zuneh­mend Marktanteile gewin­nen. Schätzungen zufolge könn­ten chine­si­sche Hersteller bis zu 90 % des Binnen-mark­tes kontrol­lie­ren, was die Geschäftsmodelle der deut­schen Autobauer, die beträcht­li­che Investitionen in China getä­tigt haben, gefähr­det. Ein deut­li­cher Rückgang der Verkaufszahlen in China würde nicht nur die Gewinne der deut­schen Unternehmen bela­sten, sondern auch zu Arbeitsplatzverlusten in der heimi­schen Automobilindustrie führen.

Die Aussicht auf eine expan­sive Fiskalpolitik und eine Deregulierung unter der erneu­ten Präsidentschaft von Trump könnte kurz­fri­stig posi­tive Wachstumsimpulse in den USA setzen.

US-Regierungsdefizite vor star­kem Anstieg

Taktische Anlageallokation Livalor

Strategisch betrach­tet, erhö­hen wir die Gewichtung in US-Aktien leicht, um von einem Wirtschaftswachstum und den kurz­fri­sti­gen Marktimpulsen durch fiskal­po­li­ti­sche Massnahmen zu profi­tie­ren. Europäische Aktien blei­ben aufgrund einer schwa­chen Gewinnwachstumsdynamik neutral gewich­tet. Engagements in China vermei­den wir vorerst, da die Auswirkungen der höhe­ren Zölle und verschärf­ten Handelsbedingungen weiter­hin erheb­lich sind. In Japan redu­zie­ren wir die Gewichtung gering­fü­gig, behal­ten jedoch stra­te­gisch eine mode­rate Übergewichtung bei. Die laufen­den Reformen und soli­den wirt­schaft­li­chen Fundamentaldaten bieten weiter­hin ein unter­stüt­zen­des Umfeld für Investitionen.

In der gegen­wär­ti­gen Spätzyklusphase bleibt die Perspektive für Risikoanlagen vorsich­tig optimistisch.

  • Geldmarkt
    Leicht unter­ge­wich­tete Allokation versus Strategie.
  • Anleihen
    Untergewichtete Allokation versus Strategie.
  • Aktien
    Übergewichtete Allokation versus Strategie.
  • Alternative Anlagen
    Untergewichtete Allokation versus Strategie.

Disclaimer: Die in diesem Dokument enthal­te­nen Informationen und Ansichten beru­hen auf Quellen, die wir als zuver­läs­sig erach­ten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garan­tie­ren. Diese Informationen und Ansichten begrün­den weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonsti­ger Transaktionen. Interessierten Investoren empfeh­len wir drin­gend, eine quali­fi­zierte Fachperson zu konsul­tie­ren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persön­li­che Anlageziele, finan­zi­elle Situation, indi­vi­du­elle Bedürfnisse und Risikoprofil, recht­li­che und steu­er­li­che Aspekte sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfas­sen­den Beratung gebüh­rend berück­sich­tigt werden können. Diese Publikation ist nicht für Personen bestimmt, die einer Rechtsordnung unter­ste­hen, die die Verteilung dieser Publikation verbie­ten oder von einer Bewilligung abhän­gig machen. Personen, in deren Besitz diese Publikation gelangt, müssen sich daher über etwa­ige Beschränkungen infor­mie­ren und diese einhalten.

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