Trumpmania

FLASHREPORT Nr. 1 / 2025

Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weisse Haus sind die Finanzmärkte von Unsicherheit geprägt. Während Steuersenkungen die Wall Street beflü­geln, sorgt eine aggres­sive Handelspolitik für Unruhe. Protektionistische Massnahmen und Strafzölle bela­sten inter­na­tio­nale Handelsbeziehungen und könn­ten lang­fri­stig Wachstumschancen schmälern.

Die Senkung der Unternehmenssteuern stärkt kurz­fri­stig die Wirtschaft und stei­gert die Wettbewerbsfähigkeit ameri­ka­ni­scher Unternehmen. Doch Trumps protek­tio­ni­sti­sche Massnahmen, insbe­son­dere hohe Zölle auf Importe aus China, Mexiko und Kanada, bergen erheb­li­che Risiken. Steigende Preise werden die Kaufkraft ameri­ka­ni­scher Verbraucher beein­träch­ti­gen. Besonders betrof­fen ist der Einzelhandel – etwa Walmart, dessen Sortiment zu einem erheb­li­chen Teil aus diesen Ländern stammt. Höhere Preise könn­ten die Inflation anhei­zen und den Konsum brem­sen. In Kombination könn­ten diese Entwicklungen sowohl das Risiko einer Stagflation als auch einer Rezession erhö­hen. In einem bereits gespal­te­nen poli­ti­schen Umfeld birgt diese Entwicklung auch gesell­schaft­li­che Risiken, da stei­gende Lebenshaltungskosten soziale Spannungen noch viel stär­ker verschär­fen könnten.

Die euro­päi­sche Wirtschaft steht vor rich­tungs­wei­sen­den Entwicklungen: Ein mögli­cher Friedensschluss in der Ukraine könnte mass­geb­li­chen Einfluss auf die Finanzmärkte nehmen. Zudem reagiert Deutschland auf die verän­derte geopo­li­ti­sche Lage mit einem Finanzpaket, das einen 500 Milliarden Euro schwe­ren Infrastruktur-Fonds und eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben umfasst.

Historisch war die euro­päi­sche Verteidigung frag­men­tiert, da die US-Sicherheitsgarantie die Notwendigkeit einer eige­nen mili­tä­ri­schen Struktur verrin­gert hatte. Doch ange­sichts neuer geopo­li­ti­scher Herausforderungen wächst der Druck, eine kohä­ren­tere Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Ob eine schnelle mili­tä­ri­sche Zusammenarbeit möglich ist, bleibt frag­lich. Eine euro­päi­sche Verteidigungsunion würde eine Standardisierung von Waffensystemen und die Mobilisierung von Truppen ohne natio­nale Zustimmung erfor­dern – eine erheb­li­che Herausforderung.

In den vergan­ge­nen Monaten hat sich die Schweizer Wirtschaft als wider­stands­fä­hig erwie­sen, steht jedoch vor zuneh­men­den Herausforderungen. Der starke Franken und eine mode­rate Inflation sorgen für Stabilität, doch geopo­li­ti­sche Spannungen und eine schwä­chere globale Nachfrage hinter­las­sen Spuren. Die Binnenwirtschaft zeigt sich robust: Ein stabi­ler Arbeitsmarkt und eine solide Inlandsnachfrage tragen zur Widerstandskraft bei. Entscheidend für die kommen­den Monate wird sein, wie sich die geopo­li­ti­schen Rahmenbedingungen entwickeln.

Entwicklung der Arbeitslosenquote

Taktische Anlageallokation Livalor

Politische Ankündigungen haben in den vergan­ge­nen Wochen das Marktgeschehen domi­niert und die Unsicherheit erhöht. Dies dürfte kurz­fri­stig die Sorgen über einen mögli­chen Abschwung in den USA verstärken.

In Europa trei­ben expan­sive fiska­li­sche Massnahmen, insbe­son­dere Deutschlands „Whatever it takes“-Ansatz, die öffent­li­chen Ausgaben in die Höhe. Europäische Aktien haben zuletzt auf rela­ti­ver Basis an Performance aufge­holt – ein Trend, der anhal­ten könnte. Zudem erwar­ten wir, dass nied­rige Zinssätze und ein schwä­che­rer Dollar in den kommen­den Monaten die Schwellenländeraktien begün­sti­gen werden.

Vor diesem Hintergrund bleibt die takti­sche Positionierung in Aktien leicht über­ge­wich­tet, während das Gesamtexposure mode­rat redu­ziert und die Gewichtung inner­halb der Aktienquote ange­passt wird. US-Aktien sowie die globale Allokation, derzeit im Immobiliensektor, werden auf neutral gesetzt, während Engagements in Europa und Schwellenländern ausge­baut werden.

  • Geldmarkt
    Leicht über­ge­wich­tete Allokation versus Strategie.
  • Anleihen
    Untergewichtete Allokation versus Strategie.
  • Aktien
    Übergewichtete Allokation versus Strategie.
  • Alternative Anlagen
    Neutrale Allokation versus Strategie.

Disclaimer: Die in diesem Dokument enthal­te­nen Informationen und Ansichten beru­hen auf Quellen, die wir als zuver­läs­sig erach­ten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garan­tie­ren. Diese Informationen und Ansichten begrün­den weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonsti­ger Transaktionen. Interessierten Investoren empfeh­len wir drin­gend, eine quali­fi­zierte Fachperson zu konsul­tie­ren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persön­li­che Anlageziele, finan­zi­elle Situation, indi­vi­du­elle Bedürfnisse und Risikoprofil, recht­li­che und steu­er­li­che Aspekte sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfas­sen­den Beratung gebüh­rend berück­sich­tigt werden können. Diese Publikation ist nicht für Personen bestimmt, die einer Rechtsordnung unter­ste­hen, die die Verteilung dieser Publikation verbie­ten oder von einer Bewilligung abhän­gig machen. Personen, in deren Besitz diese Publikation gelangt, müssen sich daher über etwa­ige Beschränkungen infor­mie­ren und diese einhalten.

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